Positionierung zum Umgang mit antidemokratischen, populistischen und extremen Parteien, Gruppierungen und Akteur*innen
Positionierung und Handlungsempfehlung
des Landesverbandes Nordrhein-Westfalen des Deutschen Alpenvereins (DAV NRW) und der Jugend des Deutschen Alpenvereins Nordrhein-West-falen (JDAV NRW) zum Umgang mit antidemokratischen, populistischen und extremen Parteien, Gruppierungen und Akteur*innen
Als Landesverband des Deutschen Alpenvereins und relevante zivilgesellschaftliche Personenvereinigung in NRW setzen wir uns zusammen mit unseren Sektionen für eine weltoffene, tolerante, vielfältige und demokratische Gesellschaft ein. Menschenverachtenden, rassistischen, rechtspopulistischen und rechtsextremen Haltungen und Handlungen werden wir weiterhin deutlich widersprechen und ihnen keinen Raum im Alpenverein geben. Wir fördern durch unsere Arbeit Chancengerechtigkeit sowie Integration und Inklusion.
In unseren Grundsatzdokumenten (z.B. Satzung, Leitbild, Positionspapieren, Ehrenkodex, Jugendordnung) sind die Werte des Alpenvereins festgeschrieben. Sie stehen im klaren Widerspruch zur Programmatik antidemokratischer und rechtsextremer Parteien. Mit unseren demokratischen Verbands- und Vereinsstrukturen verfügen wir über ein landesweites Netzwerk, in dem die Werte des Alpinismus gelebt werden können. Zum Umgang mit antidemokratischen Strömungen und menschenverachten-den Haltungen beschließen der DAV NRW und die JDAV NRW die folgenden Maßnahmen:
1. Personen, die als politische Mandatsträger*innen, Funktionsträger*innen oder aktive Mitglieder von antidemokratischen, rechtspopulistischen und rechtsextremen Parteien oder Gruppierungen erkennbar sind oder sich öffentlich klar gegen die Werte des Alpenvereins stellen, werden
a) nicht in Gremien und Arbeitsgruppen des DAV NRW und der JDAV NRW berufen,
b) nicht für die Vertretung des DAV NRW und der JDAV NRW in externen Gremien oder anderen Formen der Außenvertretung nominiert,
c) nicht für Preisverleihungen vorgeschlagen,
d) nicht zu Veranstaltungen eingeladen, bei denen der DAV NRW oder die JDAV NRW das Hausrecht ausüben.
2. Vertreter*innen des DAV NRW und der JDAV NRW werden nicht an Veranstaltungen teilnehmen, die
a) von antidemokratischen, rechtspopulistischen und rechtsextremen Parteien und Gruppierungen organisiert, durchgeführt oder gesponsert werden,
b)Vertreter*innen antidemokratischer, rechtspopulistischer und rechtsextremer Parteien und Gruppierungen die Möglichkeit bieten, sich zu profilieren und rechtspopulistische Inhalte (digital in den sozialen Medien sowie real bei Veranstaltungen) zu verbreiten und zu legitimieren.
3.In der politischen Öffentlichkeit werden der DAV NRW und die JDAV NRW im Fall von politischen Äußerungen, die den Werten des Alpenvereins widersprechen, deutlich und kritisch Stellung nehmen,
a) Anfragen oder andere Initiativen kritisch begleiten, sofern explizit der Alpenverein und/oder der Bergsport bzw. der Alpinismus oder der Naturschutz in irgendeiner Form betroffen sind,
b) sich deutlich gegen die Verwendung menschenverachtender, rassistischer und ausgrenzender Sprache („Hate Speech“) sowie die ideologische Umdeutung von Begriffen positionieren,
c) Informationen zu möglichen Unterwanderungsstrategien in unseren Sektionen durch rechtsextreme und antidemokratische Parteien und Gruppierungen sammeln und transparent machen.
4. Als relevante antidemokratische, rechtspopulistische oder rechtsextreme Parteien in NRW gelten z. B. die AfD, Die Heimat (ehemals NPD), Der III. Weg und Die Rechte. Zu antidemokratischen, rechtspopulistischen oder rechtsextremen Gruppierungen sind u.a. Teile der sogenannten „Reichsbürger“ und „Selbstverwalter“, der „Völkischen Siedler“ sowie der „Identitären Bewegung“ zu zählen.
Der DAV NRW und die JDAV NRW fordern ihre Sektionen im Sinne einer demokratischen, diskriminierungsfreien Gemeinschaft auf, antidemokratischen, populistischen und extremistischen Bestrebungen sowie menschenverachtenden Haltungen ebenso entschieden entgegenzutreten und die beschlossenen Maßnahmen zu unterstützen.
Beschlossen vom Vorstand des Landesverbandes am 27.11.2024.
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